In der Cannabis-Falle von Juicyfields
Eine Internetplattform erfindet mit „Crowdgrowing“ eine neue Anlageform in Cannabis. Sie lockt Tausende in eine teure Falle.
13. Juli 2022, kurz vor 22 Uhr. Rund 1 000 Menschen sitzen vor ihren Bildschirmen, zugeschaltet in einer Zoom-Konferenz. Alles Anleger,
die fürchten, abgezockt worden zu sein. Sie haben sich verabredet,
weil Zahlungen von Juicyfields ausblieben.
500 000 E-Grower, also Anleger, die digital in Pflanzen investieren, waren nach Angaben der Betreiber auf juicyfields.io registriert. Die E-Grower kauften über diese Internetplattform Cannabispflanzen für medizinische Zwecke und kassierten mehrmals im Jahr zweistellige Renditen aus den Ernteerlösen – zumindest bisher.
Mit ihren Kanälen bei Facebook oder Instagram erreichte die Plattform Tausende Anleger und wurde immer bekannter. Doch plötzlich sind alle Videos der Plattform auf ihrem YouTube-Kanal verschwunden, die zuvor millionenfach geklickt worden waren.
Wechselnde Verantwortliche
Im Zoom-Meeting herrscht Konfusion. In kurzer Zeit hatten vorher mehrfach die Zuständigen im Impressum gewechselt. Mitarbeiter, die lange als „Promis“ der Firma galten, sind abgetaucht. Vermeintliche Partnerfirmen verbreiten Ad-Hoc-Meldungen, in denen sie sich von Juicyfields distanzieren.
Eine Anlegerin spricht von einem „Exit Scam“: Einem Betrug, bei dem anfängliche Ausschüttungen mit den Geldern neuer Anleger finanziert werden, bis sich die Hintermänner mit der Beute von einem Tag auf den nächsten davon machen. Genau das scheint passiert zu sein.
Einige Zoom-Teilnehmer wollen es nicht glauben. Sie haben sich blenden lassen von zahlreichen YouTube-Videos, die immer die gleiche Story erzählten: vom großen Geschäft mit Cannabis, an dem nicht nur die Konzerne verdienen können, sondern jeder – die Crowd.
Auf Goldgräberwelle mitgeschwommen
Cannabis scheint satte Renditen zu verheißen. Was in Kanada und den USA zum Milliardengeschäft wurde, ist auch in Europa im Anmarsch. 2020 wurden in Europa bereits 230,7 Millionen Euro mit medizinischem Cannabis umgesetzt. 2025 sollen es über 3,1 Milliarden Euro sein. Die geplante Legalisierung als Genussmittel in Deutschland löst eine Goldgräberstimmung aus. Mit dem Freizeitmarkt könnte sich die Blütenmenge auf jährlich 400 Tonnen erhöhen.
Auf dieser Welle surfte Juicyfields perfekt. E-Growing wirkt modern, disruptiv – wie Bitcoin, bloß grüner. Eine Mischung aus Crowdfunding und Gärtnern, jedoch ohne sich dabei die Hände schmutzig zu machen. Viele Anleger hatten in den vergangenen Monaten bei Telegram stolz von ihren Auszahlungen berichtet, posteten Belege und wischten Bedenken weg, dass die Anlegergelder auf ein Konto nach Zypern flossen oder die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) warnte.
Aufsicht setzt Zwangsgeld fest Update – 22.07.2022
- Eine Million Euro.
- Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hat Finanztest bestätigt, dass sie gegen die Juicy Holdings B.V. Zwangsgelder in einer Höhe von insgesamt einer Million Euro festlegte. Sie setzen sich aus jeweils 250 000 Euro zusammen, die sich auf die vier Pflanzen beziehen, die als Anlage angeboten wurden. Die Frist zur Zahlung lief am 21. Juli 2022 aus.
- Nicht zugelassene Vermögensanlagen.
- Die Aufsicht reagierte damit darauf, dass die Firma trotz einer vorherigen Androhung von Zwangsgeldern nicht reagierte und weiterhin nicht zugelassene Vermögensanlagen anbot. „Die fortlaufenden Verstöße der Juicy Holdings B.V. erfolgen nach fruchtlosem Ablauf der Frist der Androhungen der Zwangsgelder“, heißt es im Schreiben der Bafin, das an die Firma gerichtet war ….
Weiterlesen: https://www.test.de/Grauer-Kapitalmarkt-In-der-Cannabis-Falle-von-Juicyfields-5903920-0/
Ich habe schon öfter Lehrgeld bezahlt und …
… arbeite jetzt in einer Gruppe, die ein ganzes Öko-System kreiert. Das ist vorteilhafter und fortschrittlicher.
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